MQ Management und Qualität | Posted on August 08, 2023
Das Thema Frauenquote ist in den Medien präsenter denn je. In der Theorie wird vermehrt auf Diversität geachtet, in der Praxis sind gerade einmal 15 % der Führungskräfte in der Schweiz weiblich. Woran liegt es, dass Theorie und Praxis so weit voneinander abweichen?
Vorstandsmitglied zu sein, ist eine Herausforderung fürs Leben. (Bild: Pixabay @ geralt; CCO Public Domain) Weshalb gibt es immer noch weniger Frauen in Verwaltungsräten als Männer? Mehrere Faktoren kommen hier zusammen, wie die Gründerin der Unternehmensberatung The Boardroom erkennen musste. Es sind nicht nur die Vorstände schuld, aber auch nicht nur die Frauen. Die Schuldfrage ist ohnehin ein leidiges Thema, denn nur mit synergetischer Zusammenarbeit nähern sich die beiden Gruppen an!
Die Boardroom-Frauen auf dem Weg nach oben – wenn das Gremium zum Ziel wird
An einem regnerischen Mai-Tag in Zürich treffen sich knapp 20 Frauen zu einem Meeting, um der erfolgreichen Geschäftsfrau Mirjam Staub-Bisang (Blackrock Schweiz) zuzuhören. Sie hält einen Vortrag über Investitionen, Herausforderungen von Führungskräften und Diversität im Business. Eines haben all die Zuhörerinnen gemeinsam: Sie sind beruflich erfolgreich! Ob CEOs, Personalchefinnen, ihren Weg haben Sie bereits gefunden.Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn die engagierten Geschäftsfrauen möchten den Platz im Verwaltungsrat, für mehr Diversität. Noch eine weitere Gemeinsamkeit eint die Karrierefrauen: Sie gehören zu The Boardroom, dem Club, der die Frauenquote in Schweizer Verwaltungsräten revolutionieren möchte.
Aktuell werden Gremienplätze nur zu 30 Prozent von weiblichen Aufsichtsrätinnen besetzt, der Rest ist männlich. Diana Markaki, Gründerin von The Boardroom, erhielt mit 36 ihr allererstes Mandat und hatte lediglich eine einzige weibliche Mitstreiterin. Sie fühlte sich sonderbar, allein, die grosse Ausnahme. Nach dem Wechsel in ein Schweizer Unternehmen wurde es nicht besser.
Diana Markaki, Gründerin von The Boardroom. (Bild: zVg)
All das führte bei Markaki zu einem starken Leistungsdruck, der auch Unsicherheiten mit sich brachte. Aus Sicht zahlreicher weiterer Frauen waren diese Gefühle ein Segen. Sie bewogen Markaki schliesslich dazu, The Boardroom zu gründen. Das Bootcamp, bei dem Frauen (und auch Männer) lernen können, sich im Verwaltungsrat zu behaupten bzw. dort überhaupt hinzukommen.
Mit The Boardroom, einem exklusiven Club, möchte Markaki das ändern und Frauen auf Führungspositionen vorbereiten. Dabei spielt das exzellente Netzwerk des Clubs eine grosse Rolle und führt im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate und Trainings dazu, die Diversität voranzutreiben und zu leben.
Die richtigen Persönlichkeiten sind wichtiger als das Geschlecht
Obwohl Diana Markaki viel von Frauen auf Führungspositionen hält, ist das Geschlecht für sie nicht der wichtigste Faktor. Es braucht die geeigneten Personen für die jeweilige Position. Überall wird über Fachkräftemangel diskutiert, dabei sind viele Stellen oft nur falsch besetzt.
Je diverser die Erfahrungen der Menschen, desto mehr profitiert das Gremium davon. Oft stehen komplexe Entscheidungen an, die durch verschiedene Blickwinkel völlig neu bewertet werden können. The Boardroom richtet sich daher nicht spezifisch an weibliche Karrierefrauen, sondern auch an jene, die noch nicht über den Tellerrand hinaus gedacht haben. Das Ziel besteht darin, die Stärken herauszukitzeln und Frauen darauf vorzubereiten, sich in Gremien durchzusetzen. Das funktioniert durch Networking, Ausprobieren und Durchsetzungsvermögen, auch gegenüber Männern!
Source: https://www.m-q.ch/de/the-boardroom-will-frauen-in-den-vr-holen-fuer-mehr-diversitaet-auf-der-fuehrungsebene/